Gestern erhielt ich eine Mail mit folgendem Inhalt (auszugsweise):
Liebe Ehemalige der Universität H..., vor einiger Zeit haben Sie sich exmatrikuliert. Damit sind Sie nun nicht mehr Student/in der Universität H..., sondern gehören zu den Alumni, d.h. Sie sind nun ein/e Alumnus/a. Zusätzlich zu den Angaben auf Ihrem Antrag zur Exmatrikulation haben Sie Ihr Interesse am weltweiten Alumni-Netzwerk der Universität H... signalisiert.
Das besondere an dieser Mail ist, dass der schon etwas ältere Empfänger bereits im Jahre 1969, also vor 46 Jahren, exmatikuliert wurde, als übrigens hierzulande noch kein Mensch von Alumni redete.
Das Rätsel wurde nach einigen Stunden durch eine zweite Mail gelöst, in der der Absender sich für die erste Mail entschuldigte und den ursprünglich beabsichtigten Inhalt (Einladung zu Skikursen) verteilte.
Was mich dazu bringt, mich über diesen Fehler der Universität H… hier auszulassen, ist die Begründung
wurde Ihnen aufgrund eines technischen Fehlers in unserem Verteiler "Alumni in der Region" fälschlicherweise zugestellt.
Selbstverständlich erwartet niemand, dass der Absender uns mitteilt, dass Herr Müller oder Frau Meier von der Abteilung xyz einen Fehler gemacht hat, diese Information gehört gewiss nicht in die Öffentlichkeit. Dass aber behauptet wird, es sei ein technischer Fehler gewesen, hat mich doch ziemlich irritiert. Ich war zwar nicht dabei, aber ich glaube mit meiner 50-jährigen IT-Erfahrung einfach nicht daran. Es war ja offensichtlich nicht der Verteiler falsch, sondern über den richtigen Verteiler wurde erst die falsche Mail verschickt und danach die richtige. Es ist heute üblich geworden, dass menschliches Versagen als technischer Fehler ausgegeben wird, besonders gern wird der Computer als Schuldiger genannt.
Warum ist es denn so schwer, einen Fehler einzugestehen, gerade in einem Fall, wo es eigentlich um nichts geht, außer dass die Empfänger der ersten Mail ins Schmunzeln geraten?